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Antibiotikaresistenzen wurden in den letzten zwei Jahrzehnten vielfach untersucht und öffentlich thematisiert. Deutlich weniger beachtet wurden dagegen Resistenzen gegenüber Antiseptika, lokal wirkenden Desinfektionsmitteln. Wie solche Resistenzen unter anderem beim Karies-Erreger Streptococcus mutans, entstehen und warum es dabei auch zu Antibiotikaresistenzen kommen kann, erforschen nun Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie des Universitätsklinikums Freiburg und der Universität Regensburg. Dabei untersuchen sie an ausgewählten Bakterienarten und an Patientenproben, wie sich Mikrooganismen der Mundflora durch die Behandlung mit Chlorhexidin verändern, dem wichtigsten oralen Antiseptikum. Die Forscherinnen und Forscher erhalten für die nächsten drei Jahre eine gemeinsame Förderung in Höhe von 664.000 Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

„Unser Ziel ist es, die Resistenzentwicklung oraler Bakterien gegen Chlorhexidin zu verstehen, sowohl auf Erbgut-Ebene wie auch in Bezug auf Veränderungen im Bakterien-Stoffwechsel“, sagt Prof. Dr. Ali Al-Ahmad, Leiter des Bereichs „Orale Mikrobiologie“ an der Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie des Universitätsklinikums Freiburg. Er leitet das Projekt mit PD Dr. Fabian Cieplik, Oberarzt an der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie der Universität Regensburg. Chlorhexidin gilt in der Zahnmedizin als wichtigstes Antiseptikum und wird dort vielfach angewendet. Auch in anderen medizinischen Bereichen findet das Antiseptikum intensiven Einsatz. „Eine der Fragen des Projekts ist, ob auch frei käufliche Mundspülungen auf Chlorhexidin-Basis zur Resistenzentwicklung beitragen können“, sagt Cieplik.

Sind Antibiotika-Resistenzen die Folge vom häufigen Einsatz von Chlorhexidin?

Ob Resistenzen gegen Chlorhexidin mit Resistenzen gegen Antibiotika einhergehen, sogenannten Kreuzresistenzen, soll von beiden Forschungsgruppen mit unterschiedlichen Verfahren untersucht werden. „In Zukunft könnten wir so gezielt entscheiden, wann ein Breitband-Antiseptikum eingesetzt werden muss und wann Alternativpräparate ausreichend sind“, erklärt Al-Ahmad.

Untersuchung von Proben intensiv behandelter Patienten

Außerdem wird mithilfe einer speziellen Erbgut-Untersuchung, der Shotgun-Metagenom-Analyse, geprüft, ob sich die Zusammensetzung der gesamten bakteriellen Mundflora gegenüber Chlorhexidin bei Patienten verändert, die aufgrund oralchirurgischer Maßnahmen das Antiseptikum über einen längeren Zeitraum anwenden müssen.

Bildunterschrift: Auch der Hauptverursacher von Karies, Streptococcus mutans, kann Resistenzen gegen das Antiseptikum Chlorhexidin bilden.

09.01.2020 DGA | Quelle: Universitätsklinikum Freiburg (idw)

Eine flächendeckende, wohnortnahe und patientenorientierte Versorgung sicherzustellen, ist DIE zentrale Aufgabe der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV). Dafür bedarf es adäquater rechtlicher Rahmenbedingungen, aber auch verlässlicher Zahlen, Daten und Fakten. Diese Informationen zum Leistungsgeschehen werden in aufwändigen Verfahren erhoben, aufbereitet und als wissenschaftliche Auswertungen im Jahrbuch der KZBV veröffentlicht.

Zahnfüllungen weiter rückläufig

So bestätigt die aktuelle Ausgabe des Jahrbuchs den weiter rückläufigen Trend in der Füllungstherapie: Die Gesamtzahl der Füllungen sank im Jahr 2018 um 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 49,7 Millionen - ein Indiz für die weitere Verbesserung der Mundgesundheit und das Ergebnis der erfolgreichen Umorientierung hin zu präventionsorientierter Versorgung.

Fortgesetzter Aufwärtstrend bei Pflegekooperationen

Ein großes Augenmerk legt der Berufsstand auf Patientengruppen mit besonderem Behandlungsbedarf wie Pflegebedürftige und Menschen mit einer Beeinträchtigung. Seit dem Jahr 2014 können spezielle Kooperationsverträge mit Pflegeeinrichtungen geschlossen werden, die Zahnärzten eine systematische Betreuung vor Ort ermöglichen. Die Zahl der Verträge ist im Vorjahresverglich noch einmal gestiegen und lag Ende 2018 bei 4.331. Daraus ergibt sich ein Abdeckungsgrad von bundesweit rund 30 Prozent. Auch die Besuchszahlen bei der aufsuchenden Betreuung sind in diesem Zeitraum um fast 2 Prozent auf etwa 936.000 nochmals gestiegen. Der positive Trend bei Verträgen und Besuchen setzt sich auch nach den neuesten Zahlen weiter fort. Weitere Informationen dazu finden Sie hier https://www.kzbv.de/versorgung-von-pflegebeduerftigen-und-menschen.21.de.html

Zunahme rein zahnärztlicher Versorgungszentren

Rein zahnärztliche Medizinische Versorgungszentren (Z-MVZ) unter Kontrolle von Fremdinvestoren stehen für die Gefahr einer versorgungsschädlichen Kommerzialisierung des Gesundheitswesens. Im Jahr 2018 stieg die Zahl der MVZ im Vorjahresvergleich nochmals von 458 auf 658 an. Nach aktuellen Stand gibt es sogar bereits 907 MVZ. Diese erzeugen eine Sogwirkung auf niederlassungs- und anstellungswillige junge Zahnärztinnen und Zahnärzte in Ballungsgebieten und lassen in Kombination mit dem demografischen Wandel Engpässe auf dem Land und in strukturschwachen Gebieten entstehen. Durch eine spezielle Regelung im Terminservice- und Versorgungsgesetz ist es zuletzt zwar gelungen, die Gründungsbefugnis von Kliniken für Z-MVZ einzuschränken. Wie sich das aber auf die weitere Entwicklung auswirkt, bleibt abzuwarten. Die KZBV überwacht den Komplex engmaschig und steht mit dem Gesetzgeber im fortgesetzten Dialog. Weitere Informationen dazu finden Sie hier https://www.kzbv.de/zahnmedizinische-versorgungszentren.1071.de.html

Aussagekräftige Daten dank ZäPP

Mit dem neuen Zahnärzte-Praxis-Panel - kurz ZäPP - werden seit dem Jahr 2018 aussagekräftige, belastbare Daten über die Rahmenbedingungen und die wirtschaftliche Entwicklung der Praxen gewonnen. Rund 4.700 Erhebungsbögen sind eingegangen, was einer Rücklaufquote von fast 13 Prozent entspricht. Damit war ZäPP bereits im ersten Jahr ein großer Erfolg. Das Jahrbuch 2019 stellt ausgewählte Ergebnisse der ersten Erhebungswelle vor. Die Abgabefrist für das laufende ZäPP endet am 31. Januar 2020. Weitere Informationen dazu finden Sie hier https://www.kzbv.de/zahnaerzte-praxis-panel-zaepp.921.de.html

Zahnärztlicher Beruf anhaltend attraktiv

An qualifiziertem Nachwuchs mangelt es dem Berufsstand weiter nicht: Im Jahr 2018 lag die Zahl der Approbationen mit 2.210 noch einmal höher als im Vorjahr. 2.167 Studierende haben sich in diesem Zeitraum an Universitäten für Zahnmedizin eingeschrieben.

Jahrbuch 2019 - Hintergrund und Bezugsquellen

Das von der Abteilung Statistik erarbeitete Jahrbuch ist seit langem etabliertes Standardwerk für Informationen und fundierte Erhebungen im Bereich Zahnmedizin. Die Ausgabe 2019 enthält unter anderem Tabellen und Grafiken aus den Bereichen Gesetzliche Krankenversicherung, zahnärztliche Versorgung, Zahnarztzahlen sowie Praxisentwicklung und kann auf der Website der KZBV unter https://www.kzbv.de/printprodukte-bestellen.500.de.html bestellt werden. Die Vollversion kann im pdf-Format kostenfrei abgerufen werden. Postalische Bestellungen sind möglich unter Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung, KdöR Abt. Statistik Universitätsstr. 73 50931 Köln.

Bestellungen per E-Mail bitte an statistik@kzbv.de. Bestellungen per Fax können unter 0221/4001-180, per Telefon unter 0221/4001-215 bzw. -216 aufgegeben werden.

07.01.2020 DGA | Quelle: Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (news aktuell)

Die Verbraucherzentrale NRW hat zusammengestellt, was sich 2020 rund um die Themen Gesundheit & Ernährung ändert. Der Blick auf „Risiken und Nebenwirkungen“ informiert:

  • zu Apps auf Rezept,
  • zu Terminservicestellen, die unter einer bundeseinheitlichen Rufnummer rund um die Uhr zeitnah Arzttermine vermitteln,
  • zu Wiederholungsrezepten, die chronisch Kranken künftig vom Doc ausgestellt werden dürfen,
  • zur Impfpflicht für Masern, die ebenso auf dem „Verordnungsblock“ steht wie die Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs nach organisiertem Programm
  • dass Fettabsaugen unter strengen Voraussetzungen bei schwer an Lipödem erkrankten Patientinnen Kassenleistung wird,
  • dass, wer nachts oder an Feiertagen beim Notdienst der Apotheke ein Rezept einlöst, höhere Zuschläge als bisher bezahlen muss,
  • dass die Rechnung für Zahnersatz nicht mehr so sehr schmerzt, weil ab Oktober der Festzuschuss für Brücken, Kronen und Prothesen steigt,
  • dass Lebensmittelhersteller mit dem Nutri-Score künftig freiwillig auf der Verpackung den Nährwertgehalt von Fertiggerichten in Ampelfarben signalisieren dürfen.

Mehr unter www.verbraucherzentrale.nrw/2020-gesundheit
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.

02.01.2020 DGA | Quelle: Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e.V.

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